
Lanzarote
Feurige Schönheit
Besonders romantisch ist es am Abend, wenn der Atlantik eine laue Brise übers Meer schickt und das verbrannte Kleid aus Stein und Sand streichelt – für Señora Lanzarote eine willkommene Abkühlung, denn keine andere Insel im kanarischen Archipel hat so ein hitziges Temperament.
Außerirdisch!
Raue Schale, weicher Kern: Während es im Innern brodelt, erzählt die vernarbte Haut von einer bewegten Vergangenheit: 300 Vulkanhügel, rotbraune Wüsten und pechschwarze Strände verleihen der kargen Schönheit eine geradezu mystische Ausstrahlung – und der kann sich keiner entziehen: Künstler César Manrique verfiel ihr gänzlich, Nobelpreisträger José Saramago verlor sein Herz an die Insel, auch Hollywood-Regisseure verliebten sich in die außerirdische Landschaft.
mehr lesen
Wildromantische Landschaft
Für Gemütsmenschen ist Lanzarote ein idealer Aufenthaltsort. In der wildromantischen Mondlandschaft relativieren sich Raum und Zeit: Dahinschmelzen im weichen Sand der Papagayo-Strände, Versinken in der Kunst Manriques, die Zeit vergessen bei einer Flasche Lava-Wein – hier, irgendwo im Nirgendwo werden Augenblicke zur Ewigkeit.Leben in der Lavablase
Aber es ist nicht nur die morbide Endzeit-Kulisse, die Besucher um den Verstand bringt. Lanzarote ist dank sanfter touristischer Entwicklung einfach viel entspannter als andere Kanaren-Inseln. César Manrique sei Dank, ist (fast) alles Ästhetik. Der Maler, Architekt und Landschaftsplaner hinterließ überall auf der Insel seine Spuren. Er war es auch, der dafür sorgte, dass Lanzarote dem Massentourismus nicht allzu große Opfer brachte. Auch nach seinem Tod im Jahre 1992 halten die Lanzaroter Manrique und seine Ideale in Ehren. AmOrtsrand von Tahiche, findet man sein extravagantes Domizil, dass er auf einem erkalteten Lavastrom errichtete. Heute ist im Haus des Künstlers und den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden die Fundacion César Manrique untergebracht. Beim Rundgang erhalten Besucher einen guten Einblick in das Leben und Schaffen Manriques und können auch einen Blick in die unterirdischen Lavablasen werfen, die dem Mann als Wohnraum dienten. Ein weiteres Denkmal setzte sich Manrique mit dem Kaktusgarten, den er in einem alten Steinbruch zwischen Guatiza und Mala auf Lanzarote terrassenförmig anlegen ließ. Hier findet man 1.420 Kakteenarten aus Amerika, Afrika und den Kanarischen Inseln.
Feuerberge und Wüsteninseln
Auch anderswo im Hinterland warten Entdeckungen. Im Rahmen eines Landgangslässt sich zum Beispiel der Timanfayo Nationalpark mit den berühmten Feuerbergen erkunden. Natürlich kommen auch Strandliebhaber voll auf ihre Kosten: Top Spots sind die Papagayo-Strände, El Golfo und der Strand von Janubio, wo weißschäumende Wellen donnernd auf pechschwarzen Sand schlagen. Oder wie wär’s mit einem kleinen Seitensprung zur vorgelagerten Wüsteninsel La Graciosa, denn dort ist man am Strand noch mit sich und dem Meer allein.

In der Inselhauptstadt Arrecife ist das Meer ebenfalls stets im Spiel. Wer mag, kann von hier aus auf dem „camino maritimo“ bis nach Puerto del Carmen spazieren oder eine Siesta am Stadtstrand El Reducto einlegen. Der ideale Ort, um von der feurigen Insel Abschied zu nehmen ist dann der von blauweißen Häuschen eingerahmte Naturhafen „El Charco de San Ginés“ – wieder so ein Bild, das man an Bord tragen wird.
weniger anzeigen